Dienstag, 17. Mai 2011

Starcraft 2 Einigung zwischen KeSPA und Blizzard nun offiziell


Eine Woche nachdem die Gerüchte aufkamen, ist es nun offiziell: Blizzard und der koreanische eSport-Verband KeSPA sowie die beiden TV-Sender MGCGame und Ongamenet haben sich offiziell geeinigt und ihre Rechtsstreitigkeiten beendet.

Damit ist auch ein erster Schritt getan, um den jahrelangen Machtkampf zwischen dem koreanischen Verband und der kalifornischen Spieleschmiede zu beenden. Obwohl in ihren Regularien längst nicht immer unumstritten, hatte die regierungsnahe KeSPA den Aufstieg von StarCraft: Brood War in Korea schon recht früh gefördert und das Spiel in dem asiatischen Land zu einem bedeutenden Faktor gemacht, der etwa mit der Popularität von klassischen Sportarten vergleichbar ist. Zwar rangiert StarCraft in Korea nicht auf dem Level von Fußball in Deutschland, wie gern kolportiert wird, sondern eher auf dem Level von Basketball oder Eishockey hierzulande, dennoch ist bisher in keinem anderen Land ein derartiger Durchbruch gelungen.

Der Konflikt mit Blizzard brach vor allem aus, als die KeSPA selbständig und ohne Absprache begann Übertragungsrechte zu vermarkten, denn in Korea gab es inzwischen zwei TV-Sender, die StarCraft: Brood War zeigten. In einem seit etwa 2007 laufenden Konflikt stritt man lange über Rechte und Lizenzgebühren, auch vor dem Hintergrund, daß mit StarCraft II bald der Nachfolger bereit stehen könnte und Blizzard als inzwischen deutlich gewachsene Firma sich deutlich stärker selbst in Sachen eSport engagierte.

Im vergangenen Jahr eskalierte der Streit schließlich und die Verhandlungen zwischen Blizzard und der KeSPA wurden beendet, Blizzard vergab kurz vor Veröffentlichung von StarCraft II die Exklusivrechte für Übertragungen und Turnierveranstaltungen für ihre Spiele an GomTV, eine Tochter des Gretech-Konzerns. Als sich MGC und OGN weigerten ihre Brood War-Ligen einzustellen, ging die Sache vor Gericht.

Nun hat man sich also doch noch außergerichtlich geeinigt. Obwohl dies zunächst überraschend erscheinen mag, ist es dennoch auch für Blizzard sinnvoll, denn zum einen verfügt GomTV bisher nicht über einen klassischen Fernsehsender, sondern nur das Internet als Übertragungsmedium und zum anderen ist trotz StarCraft II der Vorgänger StarCraft: Brood War in Korea, anders als im Rest der Welt, noch ein gewichtiger Faktor. Entsprechend zeigten sich Blizzard-Chef Mike Morhaime und KeSPA-Vorsitzender Kim Joon Ho auch hochzufrieden.

Die Einigung wird jedoch zunächst wohl nur Auswirkungen auf StarCraft: Brood War haben, wo wir demnächst wohl Ankündigungen in Sachen eSport zu erwarten haben. Für StarCraft II hält nach wie vor GomTV die Exklusivrechte für die nächsten zwei Jahre. Sie könnten natürlich darauf verzichten, wie sie es im Vorfeld der Einigung für Brood War getan haben, jedoch ist dies unwahrscheinlich. Somit bleibt abzuwarten welche Folgen die Einigung für die internationale Szene hat und ob sich die Lage auch an anderen Fronten, z.B. in Sachen Battle.Net-Beschränkungen, mittelfristig entspannen wird.

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