Ist der Machtkampf zwischen Blizzard und dem koreanischen eSport-Verband KeSPA vorbei? Erste Berichte sprechen von einer Einigung im inzwischen schon einige Jahre andauernden Streit. Nachdem im November die Fernsehsender MBCGame und Ongamenet von Blizzard verklagt worden waren, hatte es insgesamt drei Sitzungen vor Gerichte gegeben. Die vierte nun anstehende wurde offenbar verschoben, angeblich weil man sich geeinigt habe.
Nach der dritten Sitzung hatte Gretech, der Mutterkonzern von GomTV, die Exklusivrechte für Übertragungen von StarCraft: Brood War an Blizzard zurückgegeben, da wohl das Gericht darauf bestand, daß nur Blizzard oder Gretech als Ankläger fungieren könnte, aber nicht beide zugleich. Dies gilt als ein möglicher Grund dafür, daß Blizzard und die KeSPA erneut aufeinander zu gingen. Andere sprechen hingegen von einem anderen Grund, nämlich schlichter Personalnot bei Blizzard Korea, weil man dort durch die Eröffnung einer koreanischen Außenstelle von Riot Games viele Mitarbeiter verloren habe und nun unbedingt die TV-Sender brauche.
Laut der aktuellen Meldung sind noch nicht alle Details ausgehandelt, aber die Grundlage der Einigung sieht offenbar so aus: Die KeSPA, OGN und MBC Game zahlen jeweils eine jährliche Lizenzgebühr an Blizzard und blenden bei entsprechenden StarCraft-Events das Blizzardlogo ein. Dafür erkennt Blizzard das Recht der KeSPA, der Profiteams sowie OGN und MBC an Turniere für StarCraft: Brood War zu veranstalten sowie die Rechte an daraus entstehenden Werken zu besitzen. Das bedeutet, daß die KeSPA und die Teams nach eigenem Gutdünken Turniere veranstalten dürfen und keinen Beschränkungen beim Verkauf der dabei entstehenden Inhalte unterworfen sind.
Noch allerdings gibt es von keiner Seite ein offizielles Statement, doch das Exekutivbüro der KeSPA kündigte zumindest gute Nachrichten für die nähere Zukunft an. Man kann also vorsichtig optimistisch sein, daß sich der Konflikt in Korea entspannt. Dies gilt allerdings bisher nur für Brood War, für StarCraft II hat sich die Lage nicht geändert und hier ist Gretech auch nach wie vor der Besitzer der Exklusivrechte für die kommenden zwei Jahre.
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